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Singapore Open 2009. The Battle for Glory!

Do., 25. Juni 2009

Fehler macht man wie die Großen!

(J.H) Dieser Bericht ist in verschiedenen Internetcafes in Singapur und Malaysia geschrieben worden. Leider ist einmal die Internetverbindung zusammengebrochen und einmal sogar der gesamte Strom im Internetcafe ausgefallen. Dadurch sind beides Mal leider aktualisierte Teile des Berichts mangels frühzeitiger Sicherung gelöscht worden. Dieser Bericht ist also sozusagen mehrfach und dazu noch in unterschiedlichen Versionen verfasst worden. Aber keine Anstrengung, Schweiß und Wutanfälle haben mich davon abgehalten, einen exklusiven Bericht für die Friesdorfer Seite zu erstellen. Hier kann man nun letztlich das Resultat lesen: Als Badmintonspieler ein Weltklasseturnier zu besuchen ist eine tolle Erfahrung. Selbst wenn man schon mal bei den German Open war ist es etwas besonderes, bei einem wirklichen Spitzenturnier als Zuschauer dabei zu sein. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um ein Turnier in Asien handelt.
 
Somit nutzten Michael und Jens den Urlaub in Singapur, um die Singapore Open zu besuchen. Die Singapore Open 2009 standen unter dem Motto "The Battle for Glory". Dort traf sich die aktuelle Weltelite des Badmintonsports. Die gesamte Weltelite? Leider nein, denn die beiden bedeutenden Einzelspezialisten Taufik Hidayat und Lin Dan fehlten. Dazu später mehr... ! Der Weg vom Hotel zum Austragungsort war leider noch nicht komplett mit der hochmodernen U-Bahn zurückzulegen, so dass wir das letzte Teilstück mit dem Bus zum "Singapore Indoor Stadium" gefahren sind. Schon von weitem sah man die Turnierplakate, die in großer Zahl vor dem Stadion hingen. Zudem ergaben schmale Teil-Bilder auf den vertikalen Stufenflächen der Haupttreppe von unten betrachtet in der Gesamtschau ebenfalls das Turnierplakat.
 
Die Qualifikation am Dienstag hatten wir nicht gesehen, da dies noch unser Anreisetag war. Ab Beginn der Hauptrunde am Mittwoch waren wir dann aber jeden Tag einschließlich der Finalspiele am Sonntag durchgehend vor Ort und hatten uns für umgerechnet ca. 40 Euro ein "Season Ticket" gekauft. Zudem hatten wir "Premium Seats" und somit Platze in unmittelbarer Nähe zu den Feldern, die ein gute Sicht auf Spiele ermöglichte. In der gut klimatisierten Arena stand einem entspannten Turniererlebnis somit nichts im Wege. Der Fotoapparat durfte natürlich nicht fehlen. Wie in den Vorjahren hieß es auch diesmal "No flashlight, please!", als die Sicherheitsmitarbeiter am Eingang bei der täglichen routinemäßigen Taschenkontrolle die digitale Spiegelreflexkamera sahen, mit denen Michael die großartigen Fotos schoss. Daran hatten wir uns natürlich auch gehalten.Das "Singapore Indoor Stadium" fasst maximal 13.000 Zuschauer. Es war auch Finaltag leider nicht ausverkauft, aber mit ca. 9.000 Zuschauern durchaus gut gefüllt. Dies mag daran liegen, dass kein Finale mit malaysischer Beteiligung ausgetragen wurden und daher eine große Fangruppe den Weg in die Halle nicht angetreten hatte. Es bot sich im Turnier immer die Möglichkeit, für eine bessere Sicht auf das jeweilige Spielfeld die Sitzplätze zu wechseln. Viele Fans taten dies durchaus in größeren Gruppen.
 
Als Europäer waren wir als Zuschauer in der krassen Minderheit. Lediglich auf den Tribühnenpätzen der Spieler sah man regelmäßig Personen aus dem deutschen, dänischen und englischen Teamumfeld. Im gesamten Turnier war die Stimmung auf den Rängen durchgehend gut. Die seit einigen Jahren gebräuchlichen "Thundersticks" - also die z.B. von der Tour de France bekannten luftgefüllten Plastikröhren, die gegeneinander geschlagen werden - sorgten für lautstarke Unterstützung der Spieler. Besondere Brisanz hatten naturgemäß die Spiele, bei denen sich verschiedene Nationen gegenüberstanden. Gerade die Spieler aus Indonesien und Malaysia hatten eine starke Fanunterstützung. Insbesondere ein in den weiß-roten Nationalfarben verkleideter Edelfan der Indonesier sorgte mit seinen kleinen Tanzeinlagen und dem regelmäßigen Rufen "In-do-ne-sia !" für Stimmung. Demgegenüber waren die Chinesen ebenfalls stark vertreten und bildeten den Gegenpol.
 
ommen wir nun zu Highlights im Turnierverlauf aus meiner völlig subjektiven Sicht: Wie bereits gesagt, sind weder Lin Dan noch Taufik Hidayat angetreten. Vielleicht wollten sich beide für die Indonesian Open schonen, die eine Wochen später stattfanden (Taufik Hidayat stand tatsächlich eine Woche später dort im Einzelfinale). Man könnte annehmen, dass somit die beiden Topgesetzten Peter Gade und Lee Chong Wei im Einzelfinale den Titel unter sich ausmachen. Doch weit gefehlt: Beide verloren bereits im Viertelfinale! Lee Chong Wei verlor knapp mit 24-22 20-22 21-19 gegen den Vietnamesen Tien Minh Nguyen (Anmerkung: Eine Woche später gewinnt Lee Chong Wei die Indonesian Open) und Peter Gade unterlag dem Inder Anup Sridhar mit 21-19 16-21 21-13. Letztlich setzten sich der Thailaender Boonsak Ponsana und der Chinese Chunlai Bao durch und spielten in einem packenden Finale über drei Sätze Badminton der Extraklasse. Dies war eindeutig der Höhepunkt des Turniers. Dies daher, da nicht nur die Qualität des Spiels begeisterte, sondern auch die fast ausschließlich asiatischen Zuschauer die Ballwechsel enthusiastisch und lautstark feierten. Mitte des dritten Satzes brach Ponsana jedoch leicht ein und unterlag zu 21-19 16-21 21-15 dem Chinesen.
 
Die deutschen Spieler konnten sich leider in keiner Disziplin maßgebend hervortun. Insbesondere im Einzel war aus deutscher Sicht kein echter Erfolg zu verzeichnen: So verlor Mark Zwiebler bereits in der ersten Runde sein Einzel gegen Rajiv Ouseph aus England. Die aktuelle deutsche Einzelmeisterin Juliane Schenk traf in der ersten Runde ausgerechnet auf ihre ehemalige Doppelpartnerin Nicole Grether. Schenk gewann das Spiel aber in der nächsten Runde war dann auch für sie Schluss. Gegen die spätere Turniersiegerin Mi Zhou reichte es nur zu 21-14 21-17. Das deutschen

Herrendoppel Fuchs/Schöttler kam zumindest bis in das Achtelfinale, nachdem sie eine Runde zuvor die Engländer Adcock/Blair in drei Sätzen besiegt hatten. Doch dann trafen beide auf das starke indonesischen Doppel Kido/Setiwan. Immerhin schafften Sie es, einen respektablen Satz zu holen. Kido/Setiwan hatten in der Runde zuvor schon einmal gegen eine deutsche Paarung gespielt: Hopp/Kindervater. Diese beiden brachten es fertig, die Olympiasieger von 2008 in die Nähe einer Niederlage zu bringen (21-17 18-21 21-18). Letztlich reichte es dann aber doch nicht. Sicherlich waren Kido/Setiwan nicht in Topverfassung, dass die beiden sich jeweils einen Satz von einem deutschen Doppel abnehmen ließen. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass die beiden zwar ins Finale einzogen, dort aber den furios aufspielenden Engländern Clark/Robertson mit 21:13 und 21:12 überraschend klar unterlagen. Insbesondere Anthony Clark war offensichtlich heiß wie Frittenfett und wirbelte erfolgreich über dass Feld und hatte den maßgeblichen Anteil am Turniersieg der beiden. Leider ergaben sich kaum lange Ballwechsel. Die Stimmung in der Halle war dementsprechend träge.

Im Mixed-Wettbewerb war das Finalspiel zwar hochklassig, aber weitgehend emotionslos: Es standen sich die zwei chinesischen Paarungen Zheng/Ma und Xie/Yhang gegenueber. Zheng/Ma siegten 19-21 21-19 21-11. Da war insbesondere das Viertelfinalspiel der Dänen Rytter Juhl und Laybourn gegen die Turnierzweiten Xie und Zhang deutlich interessanter. Vor allem Rytter Juhl konnte durch ihre fantastischen Abwehrleistungen glänzen und rangen dem chinesischen Mixed zwar keinen Sieg, aber immerhin drei gute Sätze zu 21-19 17-21 21-16 ab.

Es ist schon unglaublich, mit welcher Ballsicherheit Weltklassespieler sowohl extrem schnell als auch platziert spielen können. Die Punkte werden in den seltensten Fällen durch einfache Fehler als vielmehr meistens durch erzwungene Fehler erzielt. Dies hat man zwar vielleicht schon einmal im

Es ist schon unglaublich, mit welcher Ballsicherheit Weltklassespieler sowohl extrem schnell als auch platziert spielen können. Die Punkte werden in den seltensten Fällen durch einfache Fehler als vielmehr meistens durch erzwungene Fehler erzielt. Dies hat man zwar vielleicht schon einmal im

Fernsehen oder im Internet gesehen. Live vor Ort ist es aber noch ein deutlich beeindruckenderes Erlebnis. Das macht Badminton zu einem wirklich interessanten Zuschauererlebnis, wenn man Spiele auf diesem sagenhaften Niveau erleben kann. Nach 5 Tagen Badminton auf Topniveau kann ich eines ganz klar feststellen: Zumindest die Fehler mache ich wie die großen Spieler. Die Punkte nicht so ganz...

Endspiele:
HE - BAO Chunlai (CHN) – Boonsak Ponsana (THA) 21:19 16:21 21:15
DE - ZHOU Mi (HKG) - XIE Xingfang (CHN) 21:19 18:21 21:10
HD - Anthony Clark & Nathan Robertson (ENG) - Markis Kido & Hendra Setiawan (INA) 21:12 21:11
DD - ZHANG Yawen & ZHAO Tingting (CHN) - Nitya Krishinda MAHESWARI & Greysia Polii (INA) 21:14 21:13
MX - ZHENG Bo & MA Jin (CHN) - XIE Zhongbo & ZHANG Yawen (CHN) 19:21 21:19 21:11.

Mehr Infos auf: http://www.singaporebadmintonopen.sg/

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