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Nǐ hǎo und Gānbēi, die Friesdorfer in China!

Do., 23. August 2018

(T.W.) Die Reise begann am 29.07.18 am Bahnhof Siegburg/Bonn und für die zwölf Friesdorfer Reisenden hieß es vorerst Abschied von ,,Alaaf“ und ,,Prost“ zu nehmen und sich mit ,,Nǐ hǎo“ und ,,Gānbēi“ anzufreunden.

Von dort ging es weiter zum Frankfurter Flughafen. Um Mitternacht und mit zwei Stunden Verspätung hatten die Friesdorfer endlich chinesischen Boden unter den Füßen und chinesische Luft im Gesicht, die sich beim Verlassen des Flughafens wie eine Wand anfühlte.

Um 4:00 Uhr nachts konnten wir in unserem Hotel einchecken, kauften uns in einem Kiosk um die Ecke etwas zu essen und fielen dann ins Bett. 

29.07.18
Unser erstes Tagesziel war der Ascheberg, von dessen Spitze man eine fabelhafte Aussicht auf die Umgebung und die verlorene Stadt hat. Daraufhin gingen wir zum Beihai Park, der nur einige Gehminuten entfernt war. Wir wurden von einer App durch enge Gassen in Wohnblocks geführt, aber zur Überraschung aller kamen wir an unserem Ziel an. Wir haben eine kleine Bootstour unternommen und stiegen einen Hügel hoch, auf dem man wieder eine gute Aussicht auf das umliegende Gebiet hatte.

Wir alle genossen den Spaziergang durch den Park und zurück im Hotel angekommen mussten wir feststellen, dass uns das unbekannte Klima doch schwer zu schaffen gemacht hatte. Nach einer kurzen Pause im klimatisierten Hotel überkam uns allerdings der Hunger und wir trauten uns nochmal nach draußen und bestritten einen 30-minütigen Fußmarsch in die Innenstadt. Nach einer kurzen Suche machten wir ein Lokal aus, in dem wir in einen vom restlichen Restaurant abgetrennten Raum geführt wurden. Zuletzt suchten wir noch den Nachtmarkt, der für seine gewöhnungsbedürftigen Snacks bekannt war, die wir natürlich nicht unprobiert lassen konnten: drei mutige Friesdorfer mit starkem Magen trauten sich an einen Stand heran und aßen frittierte Skorpione.

Die enge Gasse bot eine einzigartige Atmosphäre. Viele Menschen tummelten sich in ihr und es reihten sich Stände aneinander, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. Neben einem Stand mit aufgespießten Taranteln konnte man ein leckeres Eis in einer frischgebackenen Waffel kaufen. Direkt daneben gab es blubbernde Drinks mit Trockeneis, die mit dem entstehenden Nebel sehr mysteriös aussahen. Das bunte Treiben und die große Auswahl an Waren zogen uns alle in ihren Bann.

30.07.18
Am Montag verließen wir das Hotel schon um 8:00 Uhr und fuhren mit drei Taxis zu den Ming-Gräbern. Nachdem wir dort den mit Statuen besetzten Weg entlang gegangen sind, fuhren wir weiter zu Chinas wohl bekanntestem Wahrzeichen, der Chinesischen Mauer, genauer zum Abschnitt Mutianyu, den man nur zu Fuß oder mit einer Gondel erreichen kann. Zum Glück spielte das Wetter mit und auf der Mauer hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf die mit Bäumen übersäten Hügel und Berge und weit entfernte weitere Abschnitte der Mauer. Das Besteigen der unzähligen Treppen auf dem Bauwerk ließ uns alle ins Schwitzen kommen.

Mit einer Sommerrodelbahn gelangten wir wieder zum Parkplatz und fuhren wieder zurück ins Hotel, bei dem wir um 17:30 Uhr ankamen. Wir alle entschieden uns dazu, dass wir wie am Vortag in einer geselligen Runde im gleichen Restaurant zu Abend essen wollten.

31.07.18
Dienstags machten wir uns mit der U-Bahn auf dem Weg zum Himmelstempel, spazierten durch die anliegende Parkanlage und beobachteten einige Menschen verschiedenster Altersklassen, die sich dort mit diversen öffentlich zugänglichen Geräten in Form hielten und verbrachten einige Zeit an der kreisrunden Echomauer, die Schallwellen so weiterleitet, dass man mit Personen auf der gegenüberliegenden Seite reden kann, was uns Björn demonstrierte. Nach einer weiteren U-Bahnfahrt standen wir auf dem Platz des himmlischen Friedens, auf dem die Sonne gnadenlos auf uns schien. Von dort aus wollten wir noch in die verbotene Stadt, aber leider waren wir zu spät dran und für den Tag wurden keine Eintrittskarten mehr verkauft, weshalb wir leider ins Hotel zurückkehren mussten.

01.08.18
Am Mittwoch holten wir als erstes den Besuch der verbotenen Stadt nach. Es war zwar einfach in sie hineinzufinden, aber die Suche nach dem Ausgang zu einer nahen U-Bahnstation gestaltete sich als schwieriger als erwartet. Schließlich gelang es uns einen Ausgang zu finden und wir trennten uns in zwei Gruppen auf: sechs Leute kehrten zum Hotel zurück, um den Tag zu genießen und sich etwas zu erholen und die anderen sechs machten sich auf den Weg zum Sommerpalast. Hier konnte man unter anderem wieder viele Treppen besteigen, um an der Spitze des Hügels eine ausgezeichnete Aussicht auf den Kunming-See haben zu können, den wir auch mit einem Boot überquerten. Nachdem wir auch das Mamorboot gefunden hatten, fuhren wir zum Olympiastadion, wo die gesamte Reisegruppe wieder zusammenfand. Wir erlebten den Sonnenuntergang mit und genossen den Blick auf das rot beleuchtete Vogelnest.

02.08.18
Am Donnerstag mussten wir Abschied von Beijing nehmen und fuhren mit dem Zug nach Nanjing. Bevor man jedoch in den Zug oder an die Gleise kommt, muss man an den Bahnhöfen in Chinas Großstädten ein Check-In absolvieren, das man von einem Flughafen kennt. Nach viereinhalb Stunden kamen wir in Nanjing an und konnten in unser Hotel einchecken. Hungrig von der Reise sahen wir uns in den umliegenden Straßen um und suchten nach einem Restaurant. Wir kamen in eine Einkaufsstraße, die äußerst sauber war und traditionell chinesisch angelegt worden war und in der wir ein ruhiges Lokal zum Essen fanden. Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachten wir auf der Dachterrasse des Hotels. Wir alle fanden etwas Ruhe und konnten die vergangenen Tage etwas Revue passieren lassen.

03.08.18
Am Vorabend entdeckten wir, dass das Hotel auch amerikanisches, westliches und chinesisches Frühstück anbot, welches wir natürlich ausprobieren mussten. Gestärkt begaben wir uns auf den Weg in den Xuanwuhu Park, in dem wir mit Brücken über die verschiedenen Inseln des Xuanwu Lakes geführt wurden. Nachdem es heftig geregnet hatte, klarte das Wetter zum Glück auf und wir nutzten die idyllische Atmosphäre, um Bilder zu machen. Auf dem Rückweg ins Hotel entdeckten wir noch einen buddhistischen Tempel, den wir noch erkundeten. Unaufhaltsam schritt die Zeit voran und so kam es, dass wir uns in der U-Bahn zum Olympiastadion befanden, wo das Event, weswegen wir hauptsächlich diese Reise angetreten haben, die Badminton-Weltmeisterschaft in China, stattfand.

Leider verlief der Abend nicht so wie erhofft, da unser Ziel die falsche Haltestelle war, wie wir später feststellen mussten. Zum Glück konnten uns nette Leute vor Ort den richtigen Weg zeigen und so kamen wir etwas zu spät. Trotzdem genossen wir das Turnier und sahen viele spannende Spiele, die uns auf die kommende Saison einstimmten. Die Rückfahrt ins Hotel lief auch nicht komplett reibungslos und wir verpassten die letzte Bahn des Tages, die unsere Haltestelle anfuhr, weshalb wir zu Fuß den restlichen Heimweg auf uns nehmen mussten und nach 15 Minuten ins Bett gehen konnten.

04.08.18
Nach einem weiteren Frühstück im Hotel besichtigten wir den nahegelegenen Konfuziustempel und das dazugehörige Museum. Bevor wir uns wieder auf den Weg ins Stadion machten, legten wir eine Mittagspause ein. Da wir aus dem gestrigen Tag gelernt hatten, fuhren wir dieses mal rechtzeitig los und kamen ohne Probleme abends wieder im Hotel an. Unseren letzten Abend in Nanjing verbrachten wir wieder auf der Dachterrasse und lernten dort drei freundliche, offene Chinesen kennen, mit denen wir viele Geschichten austauschten und eine phantastische Zeit hatten.

05.08.18
Nachdem wir unter etwas Zeitdruck unsere Bahntickets abholten, konnten wir in der zweieinhalbstündigen Zugfahrt etwas entspannen. Einige nutzten die Chance, um etwas Schlaf der vorangegangenen Nacht nachzuholen. Das Hotel in Shanghai haben wir schnell gefunden und auch das Einchecken ging schnell vonstatten, so dass wir die Nanjing Road in Shanghai erkunden konnten. Die Geschichten über den erfolgreichen, blau-weißen Badmintonclub vom Rhein schienen es bis in die chinesische Republik geschafft zu haben und so mussten wir vor dem Palace Hotel einen kleinen Stopp einlegen, weil wir von mehr und mehr Einheimischen um Fotos gebeten wurden. 

Da wir den Bürgersteig blockierten, mussten wir diese Fotosession beenden und gingen die Straße noch ein paar hundert Meter weiter, bis wir vor der gewaltigen Skyline von Shanghai standen. Mit einer Bahn, die man auch im Phantasialand erwarten würde, fuhren wir unter dem Huangpu-Fluss nach Pudong, einem Stadtteil von Shanghai, wo wir inmitten der gigantischen Gebäude standen und unsere Blicke kaum vom Himmel lösen konnten. Zum Abschluss des Tages fanden wir selbst in Shanghai ein kleines bisschen Heimat: den Paulanerbiergarten mitten in der chinesischen Metropole, in dem wir Radler tranken, Brezeln aßen und Deutschland ein bisschen vermissten.

06.08.18
Nachdem wir die Skyline von Shanghai vom Boden aus bewundern konnten, war es Zeit für einen Rollentausch. Nach einer Wartezeit von zwei Stunden fuhren wir mit einem Aufzug mit einer Geschwindigkeit von 5 Metern pro Sekunde auf eine Höhe von 263 Metern. Wir befanden uns auf dem Oriental Pearl Tower, dem höchsten Fernsehturm der Welt, und hatten eine phantastische Aussicht auf die Großstadt. Selbstverständlich wagten wir uns auch auf die Aussichtsplattform mit Glasboden, von der aus man noch eine viel besser Aussicht hatte. Anschließend gingen wir in die Altstadt und tranken in einem 200 Jahre alten Teehaus Tee, zu dem Snacks wie Tofu oder eingelegte Wachteleier serviert wurden.

Zuletzt wollten wir das ehemalige französische Viertel, die French Concession, besichtigen. Wir fragten Passanten nach dem Weg und zwei zuvorkommende, chinesische Männer, die kaum ein Wort Englisch sprachen, wollten uns hinführen. Nach einem längeren Fußmarsch blieben sie plötzlich stehen und zeigten auf ein Schild, auf dem ,,French Concession Police Department“ stand. Auch wenn dies nicht unser Ziel war, bedankten wir uns bei ihnen und fuhren schließlich zurück ins Hotel, da es schon recht spät war.

07.08.18
Der letzte Tag in Shanghai hat begonnen und um 10:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Jade-Buddha-Tempel, den jeder auf eigene Faust besichtigte. Wir sahen beide Buddhastatuen aus Jade, von denen eine auf dem Gelände nahezu versteckt war, weshalb wir sie fast verpasst hätten, und ein paar Mönche bei einer ihrer Praktiken. Wir liefen hinterher in die Nanjing Road und jeder hatte die Möglichkeit, shoppen zu gehen und sich die Innenstadt genauer anzusehen.

Bevor wir uns wieder nach Pudong begaben, holten wir am Bahnhof die Tickets für die Zugfahrt am kommenden Tag ab, um dem Stress am Schalter am frühen Morgen zu entgehen. Wieder in Pudong angekommen fuhren wir hinauf auf den Jin Mao Tower, dem dritthöchsten Turm in Shanghai, auf dem wir in einer Bar mit einer erneut eindrucksvollen Sicht auf Shanghai Cocktails tranken.

08.08.18
Um 5:30 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren mit der U-Bahn zum Bahnhof, von dem aus unsere zwölf Stunde lange Zugfahrt nach Hongkong begann. Der Zug war sehr geräumig, das Essen war preiswert und schmeckte gut, man konnte gut schlafen und man konnte die vorbeifliegende chinesische Landschaft betrachten, was sehr gute Voraussetzungen für eine angenehme Zugfahrt waren, die schneller verging, als man dachte.

Die Einreise nach Hongkong ging schnell vorbei, wir wechselten etwas Geld und fuhren mit der Straßenbahn zu unserem Hotel, dass sich in einer vollen Passage mit vielen unterschiedlichen Ständen befand und nur mit dem Aufzug zugänglich war. Gemeinsam suchten wir nach einem Restaurant und aßen bei McDonald´s, weil um die Uhrzeit so ziemlich alle Geschäfte geschlossen waren.

09.08.18
Zuerst sind wir von unserem Hotel aus zur Victoria Harbour gelaufen, um die Skyline von Hongkong und den Former Kowloon-Canton Railway Clock Tower zu sehen. Anschließend begaben wir uns zur Avenue of Stars, auf der wir mit Statuen von unter anderem Bruce Lee Bilder machten. Schließlich fuhren wir mit der Bahn nach Lantau Island und von dort aus mit einer Gondel  zum Tian Tan Buddha, auch bekannt als Big Buddha, zu fahren. Aus der Gondel hatte man eine gute Aussicht auf den nur wenige Kilometer entfernten Flughafen, von dem aus im Minutentakt Flugzeuge starteten, und auf die hügelige Landschaft, die Hongkong umgibt.

Nachdem wir mit dem Bus wieder in die Stadt gefahren sind und nach kürzerer Suche in einem Imbiss gegessen hatten, überquerten wir die Victoria Harbour mit einer Fähre, um auf der anderen Seite die Symphony of Lights zu genießen, welche eine abendliche Lichtshow ist, bei der viele Wolkenkratzer beteiligt sind. Den Abschluss des Tages feierten wir in einem der unzähligen Irish Pubs

10.08.18
Am vorletzten Tag unserer Reise gingen wir anfangs zum Blumenmarkt. Hier reihen sich Blumenläden mit der größten Vielfalt an Pflanzen und Utensilien wie Vasen aneinander. Der Duft und die ganzen bunten Farben waren ein Genuss. Als nächstes stand der Vogelmarkt auf dem Plan, der sich nur circa 100 Meter vom Blumenmarkt entfernt befindet. Eine endlose Zahl von Vögeln tummelte sich dort in vielen kleinen Käfigen und ein permanentes Gezwitscher dominierte die Atmosphäre. Ein besonderer Hingucker waren die Säcke mit lebendigen Heuschrecken und Maden, die als Futter für die Vögel dienten.

Um dem beginnenden Regen zu entgehen, suchten wir Unterschlupf in einem Starbucks und planten den restlichen Tag: jeder bekam zwei Stunden zur freien Verfügung, bevor wir uns gemeinsam zum Victoria Peak aufmachen wollten. Da es immer mehr regnete, pausierten wir die Reise und flüchteten in eine Sportbar, in der wir aßen, tranken und uns kurzerhand entschieden den Abend dort zu verbringen und die Pläne auf den kommenden Tag zu verschieben, da das Wetter besser werden sollte. Nach einer weiteren Rückfahrt mit der Fähre trennte sich die Gruppe erneut und ein paar Friesdorfer brachen zum Nachtmarkt auf, um sich im Verhandeln zu üben, während die restliche Gruppe Ruhe im Hotel fand. Aufgrund des Wetters war der Nachtmarkt sehr leer und man konnte in Frieden das Angebot begutachten.

11.08.18
Es war soweit. Der letzte Tag unserer Reise hat begonnen und wir alle konnten es kaum glauben, dass die Zeit schon fast vorbei war. Den Vormittag hatte jeder wieder frei bekommen und konnte sich selbstständig in der Stadt umsehen. Unser letztes gemeinsamer Punkt auf der To-Do-Liste war gleichzeitig einer der schönsten. Wir mussten knapp eine Stunde warten, bevor wir endlich mit der Zahnradbahn zum Victoria Peak, dem höchsten Aussichtspunkt von Hongkong, hinauffahren durften. Von dort oben aus erlebten wir den Sonnenuntergang mit und sahen wie alle Lichter der Stadt angingen und so langsam das Nachtleben erwachte. Es war eine wunderschöne Aussicht und ein fabelhafter Abschluss unseres Abenteuers. Zum Abrunden des Abends setzten wir uns in ein Restaurant und aßen ein letztes mal zusammen in China. Die Suche nach einem Lokal erwies sich anfangs schwieriger als erwartet, aber schließlich fanden wir eins, das unseren Vorstellungen entsprach und preislich ins Budget passte.

12.08.18
Ab hier trennten sich unsere Wege. Während Micha und Mika ihre Reise fortsetzten, hieß es für die restlichen zehn Abschied von Asien und den beiden Reisebegleitern zu nehmen. Um 4:00 Uhr morgens ging es mit dem Bus zum Flughafen und wie gewohnt mit einem Zwischenstopp in Dubai weiter nach Frankfurt, wo wir angemessen und in deutscher Tradition begrüßt wurden. Der ICE, mit dem wir nach Siegburg fahren wollten, hatte nämlich Verspätung und manch einer befürchtete schon, dass er komplett ausfallen würde, was aber zum Glück nicht passierte. Wir waren alle gut zu Hause angekommen.

Die Zeit war wirklich schön, wir haben viel gelacht, noch mehr erlebt und eine komplett neue Kultur kennengelernt. Jede der vier Städte war auf seine Art einzigartig und hat einen komplett anderen Eindruck hinterlassen. Man kann es gar nicht oft genug sagen: ein ganz großes Dankeschön geht von uns an Micha, der diese unglaubliche Reise organisiert hat und all das erst möglich gemacht hat. 

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