Mi., 3. September 2014
(M.C) Nach vielen Wochen der Planung und Vorfreude, machten sich in den frühen Morgenstunden des 28.8.14 Marcus, Micha und Maria auf zur Badminton-WM nach Kopenhagen. Im vollbepackten Auto, hauptsächlich mit Lebensmitteln gefüllt, ging es wie im Fluge an die Ostsee. Kaum auf der Fähre angekommen, die uns über die Grenze nach Dänemark brachte, empfing uns strahlender Sonnenschein.
In Rekordzeit in Kopenhagen angekommen, wurde uns die Mietwohnung routiniert schnell übergeben und schon konnte es losgehen in die Innenstadt, die zu Fuß gut zu erreichen war. Wer schon einmal in Kopenhagen war, wird sich an seine Schönheit und freundliche Atmosphäre erinnern.
Viel beeindruckender wirkten auf uns aber die Fahrradfahrer, von Michael glatt „Hells Angels von Kopenhagen“ getauft. Auf einer eigenen Spur rasten unzählige Fahrradfahrer in einem Tempo vorbei, da wurde das Überqueren der Straße zur Lebensgefahr.
Auf der Suche nach etwas Essbarem wurde schnell klar, diese Stadt ist nicht so günstig – gut, dass wir das Meiste bereits aus Deutschland mitgebracht haben. Schlappe 35 Kronen, umgerechnet etwa 5€, sind in Kopenhagen durchaus üblich für einen Kaffee. Ausgehungert ging es dann recht bald wieder in die Wohnung, wo ein herrliches Festessen mit Pizza veranstaltet wurde, bei dem sogar Micha satt wurde.
Frisch ausgeruht und bei strahlendem Sonnenschein stand am zweiten Tag die Erkundung der Stadt an. Unter der kompetenten Führung Marias ging es zunächst in den Botanischen Garten, der als eine Oase der Ruhe zum Verweilen einlud. Anschließend führte der Weg zum Schloss Rosenburg, wo die Kronjuwelen der dänischen Royals lagern und von dort weiter zum Nyhavn.
Der Nyhavn mit seiner bunten Häuserzeile erwies sich als eine der schönsten Ecken Kopenhagens und lud uns drei ein auf einen Kaffee zu verweilen. Mittlerweile brütete die Hitze über der Stadt, es war bestimmt über 25° und Marcus und Maria bereuten ihre kurzen Hosen nicht angezogen zu haben - Micha hatte ja keine dabei.
Da der Urlaub eigentlich unter dem Stern der Badminton-WM stand, war es damit genug an Sightseeing und kurz entschlossen fuhren die drei zur Badmintonhalle nach Ballerup. Angeblich waren noch Tickets übrig. Nach einer umwegreichen Hinfahrt zur Halle, Navi und Fahrer waren sich über die Route nicht ganz einig, erreichten wir die Halle und tatsächlich gab es noch Tickets. Schnell waren die Plätze gefunden und endlich konnte Badminton auf dem höchsten Niveau verfolgt werden. Ganz heiß auf mehr Badminton konnte „Großmeister Micha“ hier weitere Karten für das Finale am Sonntag klarmachen. Aber bis dahin war ja noch viel Zeit.
Am folgenden Tag war es vorbei mit dem Ausschlafen, schließlich musste man schon um 10h zur 1. Session des Viertelfinales in der Halle sein. In einer relativ leeren Halle, es fand kein Spiel mit dänischer Beteiligung statt, lieferte sich Eric Pang ein super Einzel gegen Tommy Sugiarto. Von seinem Können beeindruckt, ließ sich Micha zu der Aussage verleiten: „Wenn Pang gewinnt, kauf ich mir das Tuniertrikot und bedrucke es mit seinem Namen.“ Von nun an wurde es spannend, denn Micha hatte allen Grund seine Aussage zu bereuen, sah es doch so aus, als hätte Pang eine Chance. Letztendlich konnte sich jedoch Sugiarto durchsetzen und Micha wieder durchatmen.
Nach etwa fünf Stunden Badminton war die Session vorbei und die Besichtigung Kopenhagens fortgesetzt werden. Die kleine Meerjungfrau, Wahrzeichen der Stadt, erwies sich als wahrer Touristenmagnet. Vor allem Hunger und der einsetzende Regen zwangen uns recht bald in die Wohnung zurückzukehren. Während Marcus ein hervorragendes Chili con Carne zubereitete, bei dem die Schärfe sehr unterschiedlich empfunden wurde, verfolgten Micha und Maria Badminton von der Couch aus. Im Anschluss folgte, wie nachfolgend jeden Abend, eine gemütliche Skatrunde.
Ein neuer Morgen und alles musste etwas schneller gehen. Erneut stand um 10h eine Badmintonsession an. Problematisch war jedoch pünktlich zum Auto zu gelangen, damit die Parkzeit eingehalten wurde. Sonst drohen in Dänemark nämlich hohe Strafgebühren. Alles ging gut und das Halbfinale konnte losgehen. Da alle Spiele in zwei Sätzen ausgingen und es ein walk over beim Herrendoppel Korea gegen Korea gab, war die Session schnell vorbei.
Nach einem kurzen Zwischenstopp wurde anschließend voller Tatendrang das Schloss Amalienborg, die Stadtresidenz der dänischen Königin, besichtigt. Während einer kurzen Stärkung mit einem Kaffee wurden weitere Pläne zur Gestaltung des Nachmittages geschmiedet. Die Mehrheit sprach sich für eine baldige Rückkehr in die Wohnung aus, um die 2. Halbfinal-Session im Fernsehen zu verfolgen. Kultur sollte jedoch keinesfalls zu kurz kommen, daher stand vorher noch die Besichtigung des Staatlichen Kunstmuseums an. Dass das Museum 15 Minuten nach unserer Ankunft schloss, konnte jedoch keiner ahnen.
Am Tag des Finales machten wir uns in aller Ruhe über Aufbackbrötchen her, um anschließend gut gestärkt nach Ballerup zu fahren. Von allen Spielen, die natürlich auf Weltklasseniveau stattfanden, ist vor allem das Dameneinzel zu erwähnen, welches nach hartem Kampf an die Spanierin Carolina Marin ging. Im Herreneinzel konnte sich der Chinese Chen Long gegen Lee Chong Wei aus Malaysia durchsetzen. So langsam hatten wir genug vom Badminton und wir machten uns auf in die Wohnung, wo Micha für alle Spaghetti Carbonara zauberte. Ein bisschen Skat im Anschluss, dann ging es recht bald ins Bett.
Früh am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von Kopenhagen. Marcus, Micha und Maria machten sich auf in die Heimat, nicht ohne zuletzt eine unzählbare Masse an Fahrradfahrern zu bewundern.
Hier geht es zu den Bildern aus Kopenhagen!